Urlaubszeit, yeah! Wie schon letztes Jahr zog es mich nach Schweden. Stockholm, genauer gesagt. Da ich einfach zu netzaffin bin, um mein Smartphone zwei Wochen zur Seite zu legen, wechselte ich auch dieses Mal hinter der Landesgrenze auf eine schwedische Telefonkarte – und schwupps! – war ich wieder online.
Schnell merkte ich allerdings auch: Auf Facebook herumzustöbern war schön, allerdings tauchten auch öfter mal Posts von der Arbeit auf. Ich wollte allerdings Urlaub machen, den Kopf freipusten und mal für zwei Wochen eher private Dinge lesen, und nutzte verstärkt Instagram. Nach ein paar Bildern aus Stockholm kriegte ich eine Nachricht: „Bist du gerade in Stockholm??“ Das konnte ich ja schnell bestätigen.
Gefragt hatte mich das Lene, eine deutsche Instagramerin aus Stockholm. Wir folgen uns schon eine Weile, kannten uns aber nicht persönlich. So ergab sich die Frage: Wollen wir uns nicht treffen? Zwei andere sind auch gerade hier! Treffen? Klar!
So funktioniert dieses Social Media
Der Himmel zog sich immer weiter zu, als ich am Wasser vor dem Stockholmer Rathaus saß. Gleich würden ein paar Leute herkommen, die ich nicht kannte und von denen ich nichts wusste – außer dass sie auf Instagram waren und wir schon über irgendwas reden können würden. Komisch? Ja, einerseits schon. Eine halbe Stunde später dachte ich nur: Nee, nicht komisch, sondern voll gut. Very social!
So sind nämlich diese sozialen Medien: kommunikativ, auf Austausch und Kontakt aus und – eben sozial! Während des ergiebigen Regenschauers, den wir unter den Arkaden des Rathauses abwarten konnten, hatten wir Zeit, uns ein bisschen kennen zu lernen: Lene lebt seit ein paar Jahren in Stockholm und ist der Instaszene dort sehr aktiv. Im Schlepptau hatte sie Betzi aus Hamburg („Ach nee, auch aus Hamburg!“) sowie deren Mann, die beiden machten wie ich Urlaub im Norden. Dazu kam noch Nancy aus London, die auch einen Skandinavienurlaub machte. „Nein, wir kannten uns bis heute alle nicht!“, sagten die vier auf Nachfrage.
Während des Gesprächs hatte immer mal jemand von uns die Kamera oder das Smartphone gezückt, um Pfützenfotos zu machen: Spiegelungen, die nach dem Schauer eine besondere Perspektive ergeben. Schließlich spazierten wir zum Café Vetekatten – einem sehr netten Café übrigens, das ich mir zwar schon einmal notiert, aber noch nie besucht hatte.
Schließlich beschlossen wir, weiter zu spazieren: Das Tempo ist im Vergleich zur Strecke allerdings bei fünf Instawalkern sehr gering. Irgendjemand sieht immer noch irgendetwas, das fotografisch festgehalten werden muss!
Währenddessen war die Atmosphäre und der Umgangston immer vertrauter geworden, durch das gemeinsame Interesse schien es, als würden wir uns schon viel länger kennen. Niemals hätten wir uns sonst einfach auf der Straße angesprochen, nach dem Motto „Hallo, wer bist du denn?“. Doch auf der Instagram-Grundlage war dieser entspannte und anregende Nachmittag und Abend möglich. Unsere Tour führte uns noch in die Stockholmer Altstadt, ab wo uns Lenes Freund „Dr. Horror“ ebenfalls begleitete, und nach Riddarholmen, wo wir den Sonnenuntergang genossen.
Auch für den kommenden Tag gab es schnell Pläne: Eine Tour durch besondere U-Bahnhöfe. Stockholm hat da nämlich viel zu bieten, mehr als drei Viertel der Stationen sind mit ganz verschiedener Kunst geschmückt, die Verkehrsbetriebe bieten inzwischen sogar selber Führungen an. Hier kam dann auch noch Georg dazu, der zwischen Flughafen und Segeltour unbedingt mit in den Untergrund wollte.
Fazit: Toll!! Ich mag dieses soziale Netz. Spannende und interessante Orte und Menschen habe ich getroffen und kennen gelernt. Wenn ich in Zukunft in Berlin, Hamburg oder Stockholm bin, treffe ich diese Instagramer vielleicht wieder – oder lerne neue kennen!
Danke an @kvinnalene, @elisabethhe, @gregorklar, @_nancy0_0, @dr_horror! Außerdem empfehle ich gerne noch @subwayseries_sthlm und @stockholmberlinexchange!